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BeobachterIn sein


Wenn der Schmerz kommt, der kleine, der große, den - so glauben wir, niemand versteht, kennt oder je erfahren hat. Was machen wir dann?


Oft lassen wir uns überrollen vom Schmerz, wir tragen ihn herum - schließlich haben wir es nicht anders gelernt...

Sich ergeben oder kämpfen. Flucht, Widerstand oder Stillhalten - welche Strategie habt Ihr gewählt?



Wir machen uns klein, rollen uns zusammen, ballen die Fäuste, schreien ganz laut. Vielleicht laufen wir auch weg, greifen zum Alkohol oder anderen Substanzen, die das in uns beruhigen, was hoch kommt.


Vielleicht aber fangen wir an, den Schmerz zu untersuchen. Möglicherweise lernen wir sogar von ihm. Zu erzählen hat er einiges. Über uns, unsere Herkunft, unsere Ahnen - können wir ihm zuhören? Oder lassen wir uns lieber ablenken? Was sollte uns der Schmerz schon zu sagen haben? Lieber drücken wir ihn weg, lenken uns mit 1.000 Dingen ab, ganz nach der Devise "Nach vorne schauen, nicht zurück."


Erst wenn er Teil von uns werden darf, dieser Schmerz, ohne ihn übermäßig und immer wieder unter Beweis zu stellen, erst wenn er wirklich da sein darf und wir ihn nehmen und spüren, so wie er ist, kann sich etwas verändern und beruhigen. Beobachten wir ihn: gelassen, ernst und mutig. Nehmen wir ihn auf - ohne Bewertung. Er ist schließlich ein Teil von uns.


Rumi, der bekannte persische Sufi Mystiker, sagte es so:


"Die Wunde ist der Ort, an dem das Licht in dich eintritt."






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